|
|
Beschreibung: ab Wittstock für Genießer
Die Arbeitsgemeinschaft historische Stadtkerne wurde im Jahr 1992 gegründet und hat sich dem Erhalt der Innenstädte verschrieben. 31 Städte im Land Brandenburg sind aktuell in dieser Arbeitsgemeinschaft und arbeiten nicht nur an dem Erhalt baulicher Substanz, sondern kümmern sich auch um die Bewohnbarkeit und die kulturelle Vielfalt der Innenstädte.
Vom Ergebnis können Sie sich auf dieser Fahrt durch sieben Städte auf der Radtour "historische Städte Route II" überzeugen. Die Tour wurde auf der ITB 2013 mit 4**** vom ADFC ausgezeichnet.
Der Start der Tour erfolgt bei dieser Beschreibung in Wittstock. Hier können Sie bequem mit der Bahn, dem Prignitzexpress, anreisen, aber auch per PKW ist die Anreise durch die gute Autobahnanbindung äußerst komfortabel.
1.Tag ca. 25 km :
Besichtigen Sie die liebevoll rekonstruierte Innenstadt Wittstocks, zwischen Himmel und Hölle liegen hier nur wenige Meter. Vom Turm der St. Marienkirche können Sie sich einen guten Überblick verschaffen. Umrunden Sie die ca. 2,5 km lange, bestens erhaltene Stadtmauer bevor Sie in den Museen Alte Bischofsburg in die Geschichte Wittstocks eintauchen. Wenn Sie sich dann auf den Weg nach Kyritz machen, haben Sie noch die Möglichkeit die Schwedenplattform zu besichtigen. Hier wird einer der größten Schlachten des 30 jährigen Krieges angedacht. Der Blick über die Stadt und das Umland wird Sie begeistern. Auf gut ausgeschilderten Radwegen geht es jetzt auf der "Dosse - Städte – Tour " in Richtung Süden. Christdorf, Königsberg und Bork sind die nächsten Orte. Ab hier fahren Sie entlang der aufgestauten Dosse bis zum Staudamm nach Stolpe. Die letzten 3 km geht es auf dem Radweg neben der L14 zum heutigen Ziel, Kyritz. Auf dem Marktplatz fällt sofort das im englischen Burgenstil erbaute Rathaus auf.
2.Tag ca. 65 km :
Der Brunnen auf dem Markt, zu dem sich der Sage nach der Ritter Bassewitz einen Tunnel gegraben und dann in die Stadt gekommen ist, soll der Startpunkt für den heutigen Tag sein. Mit dem Ruf "Fährmann hol über" beginnt eine besondere Art Kyritz zu verlassen. Die Fähre bringt Sie über den Untersee nach Bantikow. Von hier sind es noch ca. 5 km bis Wusterhausen, der nächsten Stadt mit historischem Stadtkern. Sie können allerdings auch auf einem guten Radweg entlang der B5 nach Wusterhausen/Dosse gelangen. Die Stadt an der Dosse ist im Mittelalter durch den Salzhandel reich und über die Grenzen der Mark Brandenburg bekannt geworden. Davon zeugt noch heute die überaus stattliche Kirche im Zentrum der Stadt. Der Besuch des Wegemuseums (klein aber fein) ist ein Muss bevor Sie in Richtung Kampehl zum Ritter Kahlbutz aufbrechen. Die Sage vom Ritter lassen Sie sich am Besten in der Gruft erklären. Weiter geht es jetzt nach Neustadt/Dosse der Stadt der Pferde. Das Landesgestüt, Kutschenmuseum und das letzte original erhaltene Gaswerk Nordeuropas, machen die Auswahl zum verweilen nicht gerade leicht. Hohenofen, Sieversdorf, hier hat die Filmtierschule Harsch Ihren Sitz und Großderschau mit dem Kolonistenhof sind die nächsten Orte in Richtung Rhinow. Beim Ausblick über die Dosse-Niederungen, mit riesigen Pferdekoppeln, wird die Zeit wie im Flug vergehen. Der Flugpionier Otto Lilienthal errichtete in Stölln am Gollenberg den ersten Flugplatz der Welt, um 1893 gelangen Ihm Flüge bis zu 250 m. Hier verunglückte und starb er allerdings auch. An Ihn erinnert das gleichnamige Museum und die IL62 der ehemaligen Interflug der DDR. Jetzt sind es noch ca. 20 km bis zu Ihrem heutigen Ziel, dem Hohennauener See. Hinter Schönholz geht es durch die vom Rhin geprägte Landschaft .
3.Tag.ca. 60 km :
Nach einem ausgiebigen Frühstück beginnen Sie die heutige Etappe. Die Besichtigung des Optikparks und der Innenstadt von Rathenow stehen als erstes auf dem Plan. Anschließend geht es heute quer durchs Havelland in Richtung Nauen, immer auf dem Havelland-Radweg entlang. Schloss Ribbeck mit seinem Birnengarten ist wohl das bekannteste Schloss im Havelland, aber auch sonst gibt es einige Herrenhäuser zu bestaunen. Entdecken Sie die Orte, die von der Havel und seit Mitte des 19.jahrhunderts von der Eisenbahn nach Hamburg geprägt wurden. Verkehr und Handel trugen schon von jeher zum Erfolg und Reichtum der Stadt Nauen und seiner Bürger bei. Viele Bauten entstanden während der Gründerzeit, machen aber den Eindruck viel älter zu sein. Der junge Friedric,h Kronprinz von Preußen, wohnte 1732 in der Stadt. Das "Alte Fritzen Haus" erinnert daran. Auch dem Technischen Fortschritt ist Nauen verbunden. Hier wurde 1906 die" Großfunkstelle für drahtlose Telegraphie" in Betrieb genommen und 1913 das erste Telegramm nach Amerika versendet. Bei einem Rundgang durch die Altstadt gibt es viel zu entdecken.
4.Tag ca. 60 km :
Heute geht es weiter durchs Havelland, erst einmal in Richtung Norden. Nach 20 km erreichen Sie Kremmen, die nächste Stadt die der AG historisch Stadtkerne angehört und einst ein strategisch wichtiges Tor zur Mark Brandenburg war. Hier, am einzigen Damm durch das sumpfige Rhinluch, musste jeder durch, der in Richtung Norden Handel treiben oder aber Krieg führen wollte. Die Stadt profitierte aber nicht nur vom blühenden Handel. Ihre Bürger litten natürlich auch in Kriegszeiten, besonders im Dreißigjährigen Krieg, wegen der strategisch wichtigen Lage. Heute sind durch die Entwässerung Weiher und Teiche entstanden, an denen sich Kraniche, Störche, Biber u.v.m. wohl fühlen. Eine Besonderheit ist das Scheunenviertel. Hier errichteten die Ackerbürger der Stadt Ihre Vorratsscheunen in einem eigenen Viertel, rings um einen Anger mit Teich herum. Weitere 20 km sind es jetzt bis Oranienburg, durch Amalienfelde, Sommerswalde, Bärenklau und Leegebruch, das einst Werkssiedlung für die Heinkel Flugzeugwerke im nahen Oranienburg war. Der Name der Stadt geht auf Prinzessin Louise-Henriette von Oranien-Nassau, der Ehefrau von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, zurück. Sie ließ hier 1652 ein Schloss im holländischen Stiel errichten und nannte es Oranienburg. Dieser Name ging ein Jahre später im Stadtsiegel des damaligen Bötzow auf, womit die Stadt Ihren heutigen Namen erhielt. Schloss, Schlosspark und Schlosshafen sind rekonstruiert bzw. neu gestaltet und laden zum Verweilen ein. Die nächsten Kilometer geht es entlang der Havel in Richtung Liebenberg und dem Löwenberger Land, Ihrem heutigen Ziel. Eine Interessante Geschichte hat auch die Gemeinde Neuholland, die Sie auf Ihrem Weg dorthin durchradeln. Mitte des 17.Jahrhunderts urbar gemacht, lebten die Güter von Viehzucht mit angeschlossener Molkerei und Käserei und wurde auf Grund der zugezogenen Bewohner "Holländer Bruch" genannt, wobei die Gehöfte alle als 4 Seitenhöfe angelegt wurden.
5.Tag ca. 60 km :
Liebenberg, bis Mitte des 17.Jahrhunderts als Rittersitz entwickelt, wird bis heute geprägt durch Schloss und Gut Liebenberg ,in einer wald- und seenreichen Landschaft. Weiter geht es durch das Löwenberger Land in Richtung Gransee, unserer nächsten Stadt mit historischem Stadtkern. Vorher aber noch ein kurzer Stopp am Barokschloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung. An einer bedeutenden Handelsstraßenkreuzung wurde schon im 12.Jahrhundert Gransee als Grasoyge geründet und in den nächsten 200 Jahren mit dicken Mauern versehen, die heute fast vollständig erhalten sind. Auch hier erschließt sich einem, die im Schachbrettmuster angelegte Stadt, vom Turm der St. Marienkirche am Besten. Der Trauerzug, der die plötzlich in Hohenzieritz verstorbene Königin von Preußen durch die Stadt führte, hat bei den damaligen Bürgern solchen Eindruck gemacht, dass Sie ein Luisendenkmal spendeten und in der Stadt errichten ließen. Weiter geht es jetzt durchs Ruppiner Seenland über Wentow nach Menz in der Gemeinde Stechlin, ein Stopp im NaturParkHaus und eine kurze Rast am Ufer des Rofensees gibt Kraft für die letzten 10 km waldreichen Gebiets nach Rheinsberg, dem heutigen Ziel. Geprägt vom Schloss Friedrich II., welches er von seinem Vater als Geschenk bekam und der Keramikmanufaktur. Ein Umweg nach Neuglobsow und dem Stechlinsee mit beeindruckender Klarheit seines Wassers, der nicht nur Theodor Fontane beeindruckt hat wäre eine Alternative die etwa 12 km zusätzlichem Tagesweg bedeuten.
6. Tag ca. 45 km:
Rheinsbergs Schloss und Schlosspark sind einzigartig gut rekonstruiert und wieder angelegt. Eine Schlossführung ist unbedingt zu empfehlen. Da Sie heute nur 45 km Strecke bis Wittstock vor sich haben, sollten Sie die 2h dafür einplanen. Der Schlosspark mit Pyramide, Grabmal des Prinzen Heinrich, oder dem Denkmal für die Gefallenen des 7 jährigen Krieges, sind ebenfalls ein Muss für jeden Besucher der Stadt. Das Keramikmuseum zeigt die Geschichte, der von Prinz Heinrich 1762 gegründeten Keramikmanufaktur. Noch heute ist das jährlich im Oktober stattfindende Töpferwochenende ein Zugmagnet für Händler und Besucher aus ganz Europa. An Kurt Tucholsky, der sich mit seinem Buch „Rheinsberg: ein Bilderbuch für Verliebte“ ein Denkmal schuf, wird im Museum im Schloss erinnert und hier wird auch seine Totenmaske gezeigt. Am Grienericksee, an dem das Schloss liegt, beginnt auch der Rhin in einem eigenständigen Flußbett bis nach Rhinow, wo er in die Havel fließt. Eine Kanufahrt auf diesem in Richtung Zippelförde(ca. 16 km) empfiehlt sich bei einem Ihrer nächsten Besuche und wird Sie begeistern. Am Eingangsportal zum Schlosspark vorbei, verlassen Sie Rheinsberg und fahren schon bald auf einer stillgelegten asphaltierten Bahnstrecke in Richtung Dorf Zechlin. Mischwälder wechseln sich ab mit ausgedehnten Wiesen, so geht es über Linow, Dorf Zechlin( Mühlenmuseum), Flecken Zechlin (Pause in einer der Gaststätten), Zempow (Autokino), Sewekow und Berlinchen nach Wittstock, Ihrem Ziel des Rundkurses. Eine weitere Nacht in der über 750 jährigen Stadt ermöglicht Ihnen den Besuch weiterer kultureller Einrichtungen. Das örtliche Schwimmbad und die Sauna sowie die Bowlingbahn bieten Erholung von der Reise.
-------------------------------------------------------------------------- |
|